Kundentür Inotherm AK 409: Viel Licht hinter senkrecht dominierendem Minimalismus
Stilistisch völlig andere Wege wurden auch in diesem Fall beschritten. Zuvor sahen Besucher eine Haustür, die zwar nicht als historisierend anzusprechen ist, aber doch ähnliche Elemente wie aufgesetzte Applikationen als Umrahmung von fensterartigen Glaseinsätzen, samt Sprossen, aufwies. Oben auf Türflügel wie Seitenteil mit sechs Glasfeldern, unten mit je vieren. Eigentlich ja nicht schlecht, aber hier sieht man, wie nicht-überdeckende Flügelbauweise den Gesamteindruck schmälert. Man braucht nur mit der Inotherm AK 409 zu vergleichen, die diese Alttür jüngst ersetzte: kein Spalt zu viel, schon gar nicht umlaufend. Farblich entschied sich der Hausherr dafür, statt wie bisher Weiß in Weiß mit der Fassade überzublenden, fürs Hervorstechen per Eisenglimmer Feinstruktur DB 703.
Drei vertikal getrennte Bereiche auf dem Türflügel
Aber die gegensätzliche Farbgebung zur früheren Eingangsgestaltung wird nicht alles sein, was Rückkehrern zu dieser Adresse auffallen wird. Die neue Aluminiumhaustür von Inotherm feiert ihre großen Flächen. Das Seitenteil ist (fast) eine einzige Glasfläche, natürlich nicht den einfachen Durchblick gestattend. Dafür sorgt Madras Pavé Weiß, der Effekt auf der Inneren von drei Scheiben: sie erzeugt Verschwommenheit, lose übersät mit Pünktchen, die aber erst aus naher Betrachtung wahrnehmbar werden. Der Türflügel reduziert seinen Glaseinsatz auf einen sehr breiten vertikalen Streifen, der jeweils zu Ober- und Unterkante in eine Edelstahlapplikation übergeht, die genauso breit geschnitten ist. Der Glasausschnitt auf der Tür ist also nicht so hoch wie auf dem Seitenteil, sondern orientiert sich diesbezüglich an der Griffmulde hinter dem sehr hohen Stangengriff - das sind 150 cm für die Mulde; der Griff ist mit 174 cm noch etwas länger. Glasfläche und die beiden Metallpanels trennen damit die Türfläche komplett auf, separieren auf der Schlossseite den Griff und das Schloss mit einer Kratzerschutzplatte darum - sowie gegenüber auf der Aufhängungsseite einen Bereich, auf dem oben eine eingelassene Hausnummer Platz gefunden hat. Klar, diese besteht auch aus Edelstahl, obenflächenbündig eingefügt.
Noch einige Worte zu technischen Einzelheiten
Die Glasflächen können so groß sein, wie sie wollen - integriert in ein Rahmensystem wie Schüco Royal AT 70 ist die Stabilität nach neuestem Stand der Technik gesichert. Eine fünffache Verriegelung mit Rundbolzen und Haken in Edelstahl sorgt für solides Verschließen, dafür wurde vom Kunden die klassische Betätigungsmethode mittels Schlüssel bevorzugt. Wir sehen hier also keine elektronische Komforttechnik wie Fingerscan oder Code-Eingabefeld. Die einleitend erwähnte Flügelüberdeckung innen und außen ist für das fugenlose Design unerlässlich. Auf der Innenseite ist man übrigens der weißen Farbe treu geblieben, hier tut es auch ein Drücker statt der Stange. Weiß sind demnach auch die dreiteiligen Rolltürbänder, die verstellbar bleiben. Was die Wärmedämmung angeht, schafft das Seitenteil einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,7 W/m2K, während es auf dem Flügel wegen der kleineren Glasfläche 0,5 W/m2K sind.