Tür des Monats September 2019

Braun wie eh und je - und doch ist alles anders und irgendwie historischer geworden

Hier eines der raren Beispiele dafür, wenn eine neue Tür älter aussieht als ihre Vorgängerin. Dann, ja dann muss es sich um ein historisierendes Design handeln, wie bei der vorliegenden Inotherm ATE 1121 plus. Die ersetzte Tür atmete schwer am Geist der Achtziger Jahre, mit ihren bräunlich exloxierten Aluminiumprofilen und den wie gehämmert strukturierten Scheiben in den Glasfüllungen. Der von Rand zu Rand durchgehende breite Balkenstoßgriff mit seinen unregelmäßigen, wie mit Fingern gezeichneten Aussparungen, ist dagegen ein auffallendes Relikt der Metallguss-Fabrikation dieser Zeit, mit dem Anspruch künstlerisch zu sein. Aber darüber wollen wir ja gar nicht sprechen, unser Interesse gilt der neuen Aluminiumhaustür-Erwerbung. Die atmet nun etwas anderes, nämlich Retrospektive, mit ihrem Türklopfer und der zentralen Aufteilung in Glasfelder unter einem überspannenden Bogen. Die Farbe der Inotherm Haustür ist dagegen mit Sepia Braun Feinstruktur RAL 9010 / FS 60 740 FS nicht sehr viel anders wie auf der alten Tür, wenigstens mit Abstand betrachtet. Man wählte wohl passend zur hölzernen Verkleidung des Vordachs.

Ein farblich abgehobenes Mittelfeld löst die klassische Glaseinteilung auf

Eine wohltuende Abwechslung von vorhersehbaren historisierenden Türdesigns mit zentral aufrecht stehendem Glasabteil ist hier das mittig eingelassene Feld unter dem Alu-Ornamentrahmen, der nach dem ersten Feld unter dem Bogen die unterteilende Strebe ablöst und zu diesem dunkel hervorgehobenem Feld erweitert, eingerahmt mit demselben Aluprofil wie der äußere Rand des Glaseinsatzes. Das ergibt dann auch den Platz, um den vernickelten Messing-Türklopfer auf Kinnhöhe anzubringen. Die abweichende Farbe für dieses Feld ist ein Schwarzgrau Matt. Der Rest des Glaseinsatzes ist mit vier Horizontalstreben beidseitig vom Mittelfeld nach unten gleichmäßig unterteilt worden, diese sind jedoch nicht so prominent wie der Alu-Ornamentrahmen. Die nun erkennbaren zehn Glasfelder sind mit Satinato in der Mittellage des dreifachen Glasscheibenaufbaus undurchsichtbar ausgeführt, ebenso wie wir es im Seitenteil links finden. Statt eines durchgehenden Glaseinsatzes dort finden wir eine Mittelquerstrebe, um das Türklingelschild aufzunehmen.

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Schluss mit historisierend - jetzt wird es modern und sicher

Modern ist hier allerdings der Rundstab-Stoßgriff, der sich durch nichts von den aktuellen Griffen auf modernen Aluminiumhaustür-Designs unterscheidet und von 75 cm Länge ist. Darüber prangt ein elektronischer Türspion BT-10 E in verchromter Einfassung. Das Türschloss wird konventionell mit Schlüssel geöffnet und verschlossen. Als Schutz vor Schuhspitzen fand noch ein Wetterschenkelprofil E-200 seinen angestammten Platz. Der dreifache Glasaufbau unter Verwendung von höchst belastbarem P4A Glas und Verbundsicherheitsglas innen bietet für diese Inotherm Haustür einen Wärmedurchgangskoeffizient von 0,5 W/m2K auf, während wie üblich derjenige des Seitenteils mit 0,7 etwas höher ist. Für den Grundaufbau der Haustür hat der Kunde das massivere Schüco Profil AT 100 gewählt, welches der ganzen Konstruktion eine Bautiefe von 105 mm einbringt. Verstellbare dreiteilige Rolltürbänder sind bei Inotherm die Basisausstattung für die Aufhängung des Flügels. Die fünffache Verriegelung mit Rundbolzen und Haken geht da schon etwas darüber hinaus. Mitsamt dem verwendeten Glas erzielt diese Aluminiumhaustür die RC 2 Spezifizierung für Einbruchhemmung, ist also besonders resistent.

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